Bild: M.Schilling
Günter Bausewein wird 75 Jahre jung -
seit 55 Jahren im Ehrenamt unterwegs
Wenn Günter Bausewein, der Vorsitzende des Sportkreises Bergstraße, am 12. Mai seinen 75. Geburtstag feiert, kann und darf er mit Recht auf ein erfülltes Leben im Ehrenamt Rückschau halten. Von außen betrachtet kann man seinen Weg durchaus als die klassische Form des Ehrenamtes im Sport definieren. Erste Station war die von ihm 1968 in seinem Heimatort Laudenbach initiierte Gründung des Skiclubs, den er von 1972 bis 1975 als 1.Vorsitzender führte und dem er danach für ein weiteres Jahr als 2. Vorsitzender zur Verfügung stand.
Das Jahr 1973 war in besonderer Weise richtungsweisend für sein gesamtes weiteres Leben, denn am 28. Juli heiratete er in Fürth seine Margarete. Wegbestimmend für seine Orientierung im Sport war der Erwerb der Trainerlizenz B im Fußball im gleichen Jahr, mit der er bis 1980 als Trainer im Jugendbereich im Einsatz war. Als Jugendtrainer zog er 1978 in den Jugendausschuss des Fußballkreises Bergstraße ein.
In diesem Gremium übte Günter Bausewein ab 1983 für zehn Jahre das Amt des stellvertretenden Kreisjugendwartes aus. 1993 stieg er im Hessischen Fußballverband als Stellvertretender Bezirksjugendwart in die nächste Ebene auf und war dort als Klassenleiter der B- und A-Jugend bis 2000 tätig. Zurück zum Fußballkreis Bergstraße übernahm er von 2000 bis 2008 das Amt des Stellvertretenden Kreisfußball-Wartes.
Zum Sportkreis Bergstraße führte ihn sein Weg 1982, wo er zunächst als Stellvertretender Kreisjugendwart bis 1985 fungierte, danach übte er bis 1994 für drei Wahlperioden das Amt des Kreisjugendwartes aus. Ab 1994 blieb er dem Sportkreis als Sachbearbeiter für die Fahrtkosten Zuschüsse des Kreises weiterhin verbunden, um dann 2006 im Vorstand die Funktionen Sportwart und Schriftführer zu übernehmen. 2009 beerbte er beim Sportkreistag in Zwingenberg Horst Knop als Sportkreisvorsitzender.
Damit war ein Aufstieg in weitere Ehrenämter verbunden. Auf Kreisebene sind hier seine Mitgliedschaft in der Kreiskommission zur Förderung des Sportstättenbaus und der Vereinsarbeit und dem im halbjährlichen Wechsel mit dem Kreistagsvorsitzenden ausgeübten Vorsitz im Kreisgremium „Freunde des Sports“ zu nennen. Überregional sind die Mitgliedschaft im Hauptausschuss des Landessportbundes und im Beirat der Sportkreise oder ab 2015 im Vorstand der Sportregion Rhein-Neckar e.V. hervorzuheben.
Bei Großveranstaltungen wie dem Deutschen Turnfest 2013 in der Metropolregion und dem Hessentag 2014 in Bensheim hat er sich Seite an Seite mit Horst Knop und dem unvergessenen Jürgen Weihrauch sehr aktiv eingebracht und in der Zeit der Corona-Pandemie mit der von ihm auf den Weg gebrachten Sportkreis-APP wertvolle Pionierarbeit zum Wohle der Vereine geleistet. Beim Thema Inklusion ist er als Mitglied von Netzwerken über Landesgrenzen hinweg aktiv und hat mit den von ihm seit 2010 zu verantwortenden Lehrgängen wie Vereine im Internet, Datenschutz, Mitarbeitergewinnung oder Vereinsrecht dem Sportkreis zu beachtlichem Ansehen verholfen.
Seine sprichwörtliche Bodenständigkeit wird von zwei Leidenschaften geprägt. Das sind zum einen das Skifahren und in Verbindung damit der TV Fürth. 1981 war er Mitbegründer und Abteilungsvorstand Ski im TV und in Folge davon als Fahrtenleiter und ausgebildeter Skilehrer für die Organisation unzähliger Freizeiten verantwortlich. Dort hat er vielen Kindern und Jugendlichen das Skifahren vermittelt und darüber hinaus Schulskikurse bis heute als Übungsleiter begleitet. Die Qualifikation hierfür hatte er 1990 mit der Trainer B-Lizenz beim Hessischen Ski-Verband erworben, für den er bis heute als Ausbilder und Skitourenführer tätig ist. Im TV Fürth war er außerdem von 2001 bis 2008 Vorsitzender des Sportausschusses und gehört seit 2009 dem Gesamtvorstand an. Basis nah ist seit 2008 sein Wirken als Übungsleiter im Bereich „Sport und Gesundheit“ des TV Fürth.
Ehre wem Ehre gebührt. Neben Ehrungen des Sportkreises und des Hessischen Fußball-Verbandes durfte Günter Bausewein auf Kreisebene 2006 die Silberne Ehrennadel des Kreises Bergstraße „Für Verdienste um das Vereinsleben“ und 2014 die Goldene Ehrennadel des Kreises Bergstraße „Für besondere Verdienste“ entgegennehmen. Mit der Verleihung des Landesehrenbriefes 2016 und der Sportplakette 2017 würdigte das Land Hessen seine unumstrittenen Verdienste. Ob die Verleihung der Silbernen Ehrennadel des Landessportbundes Hessen im Jahr 2021 eine letzte Ehrung darstellt, dürfte angesichts dieser Vita kaum anzunehmen sein.
Am 12. Mai werden sich daher nicht nur seine drei Kinder mit Partnern und die fünf Enkelkinder in der Martin-Luther-Straße als Gratulanten einfinden, sondern bestimmt auch viele ehemalige und aktuelle Weggefährten.
Text: Horst Knop